System of Reference als technisches Zielbild: Vom Architekturparadigma zur wirkungsvollen Systemlandschaft durch Microservices

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System of Reference

Die Umsetzung innovativer IT-Systeme erfordert eine enge Verzahnung von fachlicher und technischer Expertise, die nur dann zweckmäßig ist, wenn ein Versorgungsmehrwert für die Versicherten und Krankenversicherung realisiert wird. Um dies sicherzustellen, ist die Ausrichtung an einem technischen Zielbild notwendig, wie es das System of Reference bietet. Dieses schafft auf Basis von Microservices eine Zukunftsarchitektur, der es möglich ist, neue gesetzliche Freiräume (PDSG), den technologischen Fortschritt und auch die individuellen Anforderungen des Versicherten gleichermaßen einzubeziehen (siehe dazu den ersten Teil unserer Artikelserie „System of Reference: Mit einer zukunftssicheren Microservicearchitektur die Chancen des PDSG für das Versorgungsmanagement nutzen“).

Das Zielbild diktiert Veränderungsmaßnahmen und Aktivitäten bis ins Detail

Ein am Zielbild orientiertes Arbeiten garantiert den determinierten und planvollen Einsatz von Ressourcen, indem es die Handlungsmaßnahmen auf jeder Projektebene ausrichtet. Dabei muss das Bild sowohl die bestehende IT-Landschaft als auch die angestrebten technischen Zielgrößen in Gestalt von Architekturparadigmen einbeziehen, welche durch die Anwendung von Design Pattern im Entwicklungsprozess umgesetzt werden.

Die Auswahl dieser „Lösungsschablonen“ erfolgt entsprechend den wesentlichen Paradigmen für das Zielbild einer solchen Microservicearchitektur (siehe #1 der Artikelserie „System of Reference“).

Ein entscheidendes Paradigma des System of Reference stellt sicher, dass trotz des Ausfalls einer Komponente der Betrieb gewährleistet ist. Dies wird primär durch eine Aufteilung von den für die Integrität relevanten Systemen in verschiedene, voneinander unabhängige Teilsysteme erzielt (Bulkhead Pattern). Relevante Services verfügen darüber hinaus über einen Cache, der die Abhängigkeit von Quellsystemen verringert und zusätzliche Flexibilität schafft (Database per Service). Ein Circuit Breaker verhindert gravierende Kaskadenfehler, die beim Ausfall einzelner Services oder bei wiederkehrenden Verbindungsfehlern auftreten könnten.

Die Patterns und Paradigmen garantieren somit eine Ausgestaltung der Systemlandschaft, die bis ins Detail dem übergeordneten Zielbild der Microservicearchitektur entspricht.

Systemlandschaft Microservices: Zentrale Organe des System of Reference

Das System of Reference erschafft mittels Microservices eine resiliente, flexible und skalierbare Systemlandschaft. Zunächst bietet es dafür eine zentrale Anlaufstelle, über welche sowohl die Quell- als auch die Anwendersystemen kommunizieren. Diese Schnittstelle liegt in Form eines hochverfügbaren API-Managements vor, welches die Orchestrierung der Systemanfragen übernimmt. Liegt beispielweise eine Anfrage aus einem der Anwendersystemen (z. B. der Kunden-App) vor, initiiert die Orchestrierung den notwendigen Routing-Service oder eine Datenverarbeitung über bereitgestellte Microservices. Ein Service Repository stellt die Informationen über alle vorhandenen aktiven oder inaktiven Services bereit. Durch die Anbindung aller Anwendersysteme am logischen Single Point of Entry können die Vorteile eines integren Informationsmodells für jeden Nutzer realisiert werden. Unabhängig von der Orchestrierung werden die Ergebnisse nicht hochverfügbarer Services automatisch persistiert, wodurch eine zeitliche Entkopplung von den Quellsystemen erfolgt und eine höhere Stabilität erreicht wird. Ebenso stellen die Quellsysteme nicht hochverfügbare Daten über die Orchestrierung im System of Reference zur Verfügung. So kann durch eine persistente Integrationsschicht die weiterführende Nutzbarmachung der Inhalte für beispielsweise Omnichannel Management oder Analyse mittels KI-Anwendungen gesichert bereitgestellt werden.

Als technisches Zielbild schafft das System of Reference eine wirkungsvolle Systemlandschaft durch Microservices mit hochverfügbaren und integren Daten, die es ermöglicht, neue Technologien vorteilhaften einzusetzen. So können Krankenkassen auch die neuen Handlungsräume im Versorgungsmanagement zielführend nutzen.

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