Im BVDD-Digi-Derma-Start-up-Café Kooperations- und Entwicklungspotenziale ausloten, Nachwuchs fordern und fördern
Apps und künstliche Intelligenz für die Erstbefundung von Hauterkrankungen oder deren Evaluation, Telekonsile, DiGAs für Medikations- und Behandlungspläne oder Tools zur Verlaufsdokumentation – das Spektrum der digitalen Helfer in der Dermatologie ist breit. Das ist kein Zufall, denn gerade diese Fachrichtung profitiert besonders von digitalen Technologien. Hautkrankheiten eignen sich gut für eine Ferndiagnose und -behandlung. Eine engmaschige Tele-Betreuung der Patient*innen, die bei Veränderungen Aufnahmen schicken, entlastet die Praxen und erspart den zahlreichen chronisch Kranken die oft langen Wartezeiten auf den Facharzttermin.
Diese technischen Fortschritte mit den Strukturen des Systems zur Verbesserung der Versorgung zu verbinden, setzt Offenheit für Innovationen und das Bestreben, die Digitalisierung gemeinsam voranzutreiben, und zu kooperieren voraus. Mit dem DigiDerma–Start-up–Café am 18. September im Columbia Theater, Berlin, hat der Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) e.V. ganz in diesem Sinne erstmals ein innovatives Forum für die digitale Gründerszene in der Dermatologie veranstaltet. Eingeladen waren neben Start–ups auch Inkubatoren, Investoren und Vertreter der Industrie, des hih, der Bertelsmann Stiftung und Fachjournalisten.
Kontakt und Kooperation standen hier im Mittelpunkt: Entwickler*innen konnten untereinander, mit Expert*innen für Regulierung und Zertifizierung, mit Fachärzt*innen sowie mit Investoren und Förderern in Speed-Dating-Manier ins Gespräch kommen und Möglichkeiten der Zusammenarbeit ausloten. Der Gesetzgeber hat hier über die letzten Monate zahlreiche neue Optionsräume eröffnet. Vor allem der DVG-Fast-Track bietet für digitale Gesundheitsanwendungen einen erleichterten und beschleunigten Zugangsweg in die Regelversorgung, um dort ihr Innovationspotenzial zu entfalten.
Über die letzten Monate haben wir den gesetzgeberischen Prozess begleitet, beobachtet und zu verschiedenen Zeitpunkten mit fachlichem Input versehen. Die Fragen, die uns stets begleitet haben: Wie kann und sollte eine optimale Vorbereitung für die Akteure auf den Fast Track aussehen? Und wie können wir hier – auch niederschwellig – unterstützen? Gerne sind wir daher dem Aufruf von Dr. med. Klaus Strömer, Präsident des BVDD und Sophia Schlette, Hauptgeschäftsführerin des BVDD „Machen Sie mit – fordern und fördern Sie den Nachwuchs in Digital Health und Teledermatologie“ nachgekommen: Als Stifter des Preises „Grundlagenmodul DiGA zum Reinschnuppern“.
„Selten wurde der Dialog zwischen Start-ups des ersten Gesundheitsmarktes, ärztliche Expertise eines Berufsverbandes und Kontakte mit Investoren und Förderern besser und unterhaltsamer veranstaltet als bei dem BVDD am 18.9. im Columbia-Theater in Berlin – genau diese Art der Veranstaltung wird insbesondere für DiGAs im Fast Track benötigt. Es würde uns freuen, wenn auch andere Berufsverbände diesem Vorbild folgen “, so Dr. Thies Eggers, der im Namen von fbeta den Preis übergab.
Der Gewinner des fbeta-Preises ist DermaDigital UG, ein Start-up aus Berlin, das eine medizinische App für Menschen mit Allergien und atopischen Hauterkrankungen entwickelt hat. Mithilfe der App können Hautpflegeprodukte eingescannt werden und die individuelle Hautverträglichkeit geprüft werden. Die Patient*innen werden so im Alltag unterstützt und bei der Auswahl von Produkten für die Haut beraten.
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Modulares Beratungsangebot
Im Rahmen des Grundlagenmoduls beraten wir Medizinprodukte- bzw. DiGA-Hersteller, die konkret überlegen, die Chancen und Möglichkeiten des Fast Track zu nutzen, eine Vergütungsfähigkeit durch Krankenkassen bzw. Verschreibungsfähigkeit durch Ärzte zu erlangen oder auch weitere Vergütungswege zu betrachten.
Wichtig ist, Hürden und Hemmnisse rechtzeitig zu identifizieren, um sich strategisch darauf einstellen zu können; das bedeutet beispielsweise, den Zugangsweg im engen Abgleich mit dem passenden Produktzuschnitt auszuwählen und die nachfolgenden Arbeitspakete entsprechend zu schnüren. Das muss individuell und flexibel erfolgen.
Genau deshalb haben wir unser Beratungsangebot auch modular aufgesetzt: Im Grundlagenmodul stehen Bestimmung der Ist-Situation und Strategieentwicklung sowie Planung der nächsten Schritte für den Transfer im Fokus. In den Fachmodulen decken wir die Felder Produkt und Entwicklung, Geschäft und Finanzierung, Inverkehrbringung als Medizinprodukt, Wirksamkeit- und Nutzenevaluation, Interoperabilität sowie Datenschutz und Datensicherheit ab.
Das alles wird durch ein Begleitmodul zur internen Organisation und Methodik unterlegt und ist eingebettet in eine kontinuierliche persönliche Begleitung. Für Start-ups bedeutet das: Sie haben einen festen Ansprechpartner, der für sie den speziellen fachlichen Input aus unserem breit aufgestellten interdisziplinären Team koordiniert.
Ein weiteres Angebot: beta_ask! In diesem regelmäßigen Sprechstundenformat können im kleineren zeitlichen Rahmen Fragen individuell besprochen werden. Dieses bieten wir kostenlos an. Zur Anmeldung hier
Foto: ©Wolfgang Hardt, BVDD