
ePA: Erste Terminologien für den digitalen Medikationsprozess im ZTS veröffentlicht – Kommentierung jetzt möglich
Die Veröffentlichung der ATC/DDD-Klassifikation im FHIR-Format zur Kommentierung am 24.04.2025 markiert dabei mehr als einen wichtigen Projektschritt, denn mit dem Zentralen Terminologieserver (ZTS) wurde ein verbindlicher Mechanismus etabliert, wie Terminologien nicht nur technisch bereitgestellt, sondern auch versioniert und qualitätsgesichert in die Praxis überführt werden können.
Was auf dem Papier nach „nächster Schritt im Projektplan“ aussieht, ist daher in Wirklichkeit ein Testlauf auf mehreren Ebenen – organisatorisch, technisch und regulatorisch:
- Kommentierung als Teil des Betriebs: Seit Dezember 2024 ist der Zentrale Terminologieserver produktiv im Einsatz – mit versionierten Terminologien und geregelter Bereitstellung. Mit dem Start der Kommentierungsphase beginnt nun ein weiterer zentraler Aspekt des Betriebs: die koordinierte Weiterentwicklung im Dialog mit der Fachöffentlichkeit.
- FHIR statt PDF: Die Bereitstellung als FHIR-Package zeigt, wohin die Reise geht: maschinenlesbar, integrierbar, anschlussfähig für reale Versorgungssysteme. Im Kontext des ZTS wird diese Bereitstellung nun erstmals als Teil eines strukturierten Betriebsprozesses mit fachöffentlicher Kommentierung verzahnt – nicht als separates Abstimmungsformat, sondern eingebettet in eine langfristige, regulatorisch verankerte Infrastruktur.
- Gesetz trifft Praxis: Der § 355 SGB V fordert nicht nur Bereitstellung, sondern langfristige Nutzbarkeit. Jetzt erfolgt ein Stück Wirklichkeitsprüfung: Passt das, was auf dem Papier steht, in die Systeme, die heute (und morgen) versorgen?
Was jetzt kommentiert wird, ist nicht nur ein FHIR-Package – sondern auch ein Proof of Concept für das Zusammenspiel von gesetzlichen Anforderungen, technischer Umsetzung und sektorübergreifender Zusammenarbeit.
📍 Die Kommentierungsplattform ist offen bis 5. Juni. Fragen beantwortet das BfArM unter terminologieserver@bfarm.de
Weiterführende Informationen zum Zentralen Terminologieserver (ZTS)
Der von gematik und BfArM mit Unterstützung von _fbeta und Fraunhofer FOKUS entwickelte Zentrale Terminologieserver (ZTS) für das deutsche Gesundheitswesen sichert semantische Interoperabilität – die Grundlage digitaler Kommunikation. Ohne einheitliche Terminologien (z. B. für Diagnosen, Wirkstoffe, Maßnahmen etc.) verstehen sich Systeme nicht. Der ZTS stellt diese Terminologien nicht nur bereit, sondern auch standardisiert, versioniert und technisch nutzbar. Hierbei setzen wir konsequent auf HL7 FHIR als den von der gematik auch für alle Anwendungen der TI genutzten Standard. Siehe für weitere Details auch unsere Case Study „Umsetzung regulierter Anwendungen – Das Beispiel „Zentraler Terminologieserver“.
Bereits in der ersten aktuellen Ausbaustufe stellt der ZTS die wichtigsten Terminologien des BfArM im FHIR-Standard zum Download bereit. Über eine NPM-Schnittstelle könne Hersteller von IT-Systemen für das Gesundheitswesen die Aktualisierung von Terminologien sogar vollständig automatisch aus ihrer Software heraus umsetzen. Der Zentrale Terminologieserver ist unter https://terminologien.bfarm.de verfügbar.
Weitere Details zum Start des Kommentierungsverfahren und zu den nächsten Schritten finden Sie in den Veröffentlichungen des BfArM: Newsletter : BfArM – Kodiersysteme Aktuell