Digitalisierungsstrategie vorgelegt – Was wir jetzt starten und als gemeinsames, nationales Versorgungsziel der Digitalisierung voranstellen müssen   

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„Keine gelungene Digitalisierung in der Behandlung und keine gelungene Digitalisierung in der Forschung. Das ist die Situation“, so beschreibt Bundesgesundheitsminister Prof. Karl Lauterbach in der heutigen Pressekonferenz zur Vorlage der Digitalisierungsstrategie den Zustand im deutschen Gesundheitswesen. 

Wie also lösen wir durch Digitalisierung die planbare und bereits eingetretene Krise der Finanzierungsengpässe und des Fachkräftemangels in der Gesundheitsversorgung? – Elektronische Patientenakte, eRezept und Medikationsplan sowie Datennutzung sind richtige und grundlegende Funktionen einer nationalen E-Health-Infrastruktur. Soweit so gut. Was es unser Meinung nach noch braucht: 

Nutzerorientierung

Offen ist – Was sollte Ärzt:innen, Therapeut:innen und Fachpersonal in der täglichen Arbeit motivieren, Daten bereitzustellen und zu nutzen? Die Anforderungen der Nutzer im Ökosystem der Versorgung ist in den letzten Jahrzehnten zu kurz gekommen und eine stärkere Fokussierung ist heute noch nicht ersichtlich. 

Forschungsdatennutzung

Einigkeit und Motivation kann und muss über die Zielsetzung beginnen: Was sollte hier die Motivation der Krankenkassen, Leistungserbringer und Patienten sein? Ist unser Ziel die Nutzung u.a. für die Industrie? – Oder ist es das praktische #Versorgungsmanagement vor dem Hintergrund eines massiven, demografiebedingten Finanzierungsengpasses in der Gesundheitsversorgung in Deutschland, der bereits begonnen hat und somit für die nächsten Jahre absehbar und planbar ist? 

Integrierte Versorgung 5.0 und Ergebnisverantwortung

Mit einer idealen Mischung aus den verfügbaren Therapieformen, nachhaltigen Ansätzen bis hin zur Gesundheitskompetenz und stärkeren Eigenverantwortung des Bürgers – nur so können wir der planbaren Finanzierungskrise der Gesundheitsversorgung in Deutschland ernsthaft begegnen und sollten eine gemeinsame Motivation sein. Ergebnisverantwortung über Sektoren hinweg, auf regionaler und nationaler Ebene. 

Medikationsplan vs. Therapieplan

Wir brauchen einen Medikationsplan – aber nicht als Kernfunktion in der TI, sondern als Bestandteil eines größeren Therapieplanes als Kernfunktion der TI: Ein solcher Therapieplan kann dann alle relevanten Interventionsformen umfassen und patientenorientiert, hybrid und integriert Versorgung orchestrieren. Dann sind Patientenakten sinnvoll auch für die Produktivität in der Versorgung, die Dokumentation der Ergebnisverantwortung und Vermeidung planbarer Versorgungskrisen einsetzbar. 

Mit hybrider, integrierter Versorgung unter Nutzung der nationalen E-Health-Infrastruktur die Produktivität stärken UND die planbare, demografiebedingte Finanzierungs- und Versorgungskrise in Deutschland in den Griff bekommen. Das müssen wir jetzt starten und als gemeinsames, nationales Ziel explizit benennen. 

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