Projekte > Universität Bielefeld (i.A. des Bundesministeriums für Gesundheit) 

Studie „Zugang mobiler Gesundheitstechnologien zur gesetzlichen Krankenversicherung“

Workshopmoderation

Ziel der von dem Bundesministerium für Gesundheit beauftragten Studie „Zugang mobiler Gesundheitstechnologien zur gesetzlichen Krankenversicherung“ war in Vorbereitung des Digitale-Versorgung-Gesetzes die Identifikation der systemimmanenten Hürden, die den Zugang von gesundheitsbezogenen, digitalen Anwendungen zu der GKV-Erstattung erschweren.

_fbeta-Leistungen 

  • Moderation der in Summe 10 halbtägigen Workshops
  • Fachliche Sichtung und Vorbereitung zum Themengebiet (je Workshop)
  • Vorbereitung der Moderationsmethodik und Visualisierungsgrundlage (bspw. Prozesslandkarten mit Prozessschritten, Akteuren, Problemen)
  • Abstimmung mit den Projektpartnern (je Workshop und Workshop-übergreifend)
  • Einbringung von Expertenwissen für die Ergebnisdokumentation  

Eckdaten zum Kunden 

Kunde: Universität Bielefeld (i.A. des Bundesministeriums für Gesundheit) 


Ausgangssituation 

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens birgt großes Potenzial, insbesondere durch den Einsatz digitaler Anwendungen auf mobilen Endgeräten, wie sogenannten „Gesundheits-Apps“. Lange Zeit wurde jedoch die Integration solcher Technologien in die Regelversorgung der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) durch strukturelle Hürden erschwert. Die standardisierte Bereitstellung und Erstattung von mobilen Gesundheitstechnologien blieben unzureichend, da es an geeigneten regulatorischen Rahmenbedingungen mangelte.

Im Vorfeld des Digitale-Versorgung-Gesetzes fand das Projekt „Studie „Zugang mobiler Gesundheitstechnologien zur gesetzlichen Krankenversicherung“ statt.

Ziel dieser Studie war es, die Herausforderungen zu identifizieren, die den erfolgreichen GKV-Zugang mobiler Gesundheitstechnologien erschweren.

Lösung 

In zwei Workshopserien wurden mithilfe von jeweils fünf teilstrukturierten Fokusgruppeninterviews gemeinsam mit Expert:innen aus beteiligen Akteursgruppen die Herausforderungen entlang potenzieller GKV-Zugangswege diskutiert. Dies waren unter anderem der Selektivvertrag, die Hilfsmittel und andere Präventionsleistungen. Mittels zusammenfassender Inhaltsanalyse nach Mayring wurden Schlüsselergebnisse verdichtet und in einer Studie zusammengetragen. 

Die erste Workshopserie umfasste fünf  Termine, in denen relevante GKV-Zugangswege identifiziert wurden. In diesen Workshops wurde eingangs jeweils ein Beispiel für eine relevante mobile Anwendung vorgestellt. Folgend wurde aus der Perspektive der Anbieter der Arbeits- und Verhandlungsprozess für einen Zugang zur Vergütung in der GKV herausgearbeitet. Entlang des Prozesses wurden pro Einzelschritt die jeweils zuständigen Akteure, relevante Instrumente, Anforderungen und gesetzliche Grundlagen identifiziert. Abschließend wurden zu dem Zeitpunkt bestehende Probleme im Zugang herausgearbeitet und erste Lösungsmöglichkeiten erfasst. 

In der zweiten Serie wurden wieder in Einzelworkshops zu den erarbeiteten fünf Zugangswegen die Ergebnisse des jeweils ersten Workshops kurz vorgestellt und dann anhand der identifizierten Probleme die Lösungsoptionen im Detail vorgestellt, diskutiert und/oder erarbeitet. Hierfür wurden zwischen den Workshops Lösungsoptionen in ausgewählten Fällen auch vorbereitet. 

Ergebnisse und Erfolgsfaktoren

  • In dem Projekt konnten zunächst für die Gesundheitsversorgung relevante Typen von mobilen Anwendungen identifiziert und beschrieben werden.
  • Im zweiten Schritt wurden die zu dem Zeitpunkt bestehenden Zugänge dieser Anwendungen zu einer Finanzierung durch die GKV analysiert  und bestehenden Hürden jeweils Lösungsansätze gegenübergestellt.
  • Identifizierung von Herausforderungen: Es wurden sowohl zugangswegübergreifende als auch -spezifische Herausforderungen für die Integration digitaler Gesundheitsanwendungen identifiziert.
    • Übergreifende Herausforderungen: Wissens- und Informationsdefizite bezüglich der Zugangsanforderungen wurden von den Interviewten als Problemfeld wahrgenommen.
    • Die fehlende Vereinbarkeit mobiler Gesundheitstechnologien mit den segmentierten Regelungsbereichen des SGB V wurde ebenfalls als bedeutendes Hindernis genannt.
    • Bereiche mit etabliertem Zugang: Die Bereiche Primärprävention und Selektivverträge wurden als gut geebnete Wege in die Erstattung und damit als vergleichsweise zugänglich für digitale Anwendungen betrachtet.
    • Bereiche mit größeren Herausforderungen: Für die Bereiche „Neue Untersuchungs- und Behandlungsmethoden“ sowie „Heil- und Hilfsmittelversorgung“ wurden größere Herausforderungen festgestellt. Diese Herausforderungen umfassen eine unklare Zugangseignung sowie verschiedene prozessuale Hürden, die den Weg in die Erstattung erschweren.

Das finale Studiendokument kann hier eingesehen werden: https://doi.org/10.1055/a-1031-9976

Zukunftsaussichten 

Um den Weg zur umfassenden Integration dieser Technologien weiter zu ebnen, ist es entscheidend, die Entwicklung konkreter Lösungsansätze fortzusetzen – und das unter enger Einbindung aller relevanten Stakeholder. Nur so können die heterogenen Positionen und Bedürfnisse der verschiedenen Akteure berücksichtigt und tragfähige, praxisorientierte Lösungen geschaffen werden, die den Zugang zu innovativen Gesundheitstechnologien weiter verbessern und ihre Potenziale voll ausschöpfen.

Wie können wir Sie unterstützen?

Wenn Sie die Integration digitaler Gesundheitstechnologien vorantreiben und die Potenziale dieser innovativen Lösungen vollständig ausschöpfen möchten, unterstützen wir Sie gerne dabei. Mit unserer Expertise in der Gesundheitsdigitalisierung und unserer Erfahrung in der Gestaltung regulatorischer Rahmenbedingungen stehen wir Ihnen als Partner zur Seite.

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