Digitale Vernetzungsplattformen für mehr Innovation und Produktivität im Gesundheitswesen
Studie im Auftrag von Siemens Healthineers in Kooperation mit Flying Health
_fbeta-Leistungen
Im Auftrag der Siemens Healthineers und in Kooperation mit Flying Health hat die _fbeta GmbH eine Studie zu digitalen Vernetzungsplattformen im deutschen Gesundheitswesen durchgeführt. Ziel dieser Studie war es, über die Erarbeitung einer Typologie das gemeinsame Verständnis zu fördern, die Potenziale von digitalen Plattformen zur Steigerung von Innovation und Produktivität in der Gesundheitsversorgung sowie die Wettbewerbsordnung zu analysieren und konkrete Handlungsempfehlungen für eine Integration im Gesundheitssystem zu entwickeln.
Eckdaten zum Kunden
Kunde: Siemens Healthineers
Branche: Medizintechnik und digitale Gesundheitstechnologien im Gesundheitswesen
Aufgabenfeld: Entwicklung und Bereitstellung innovativer Medizintechnik und Dienstleistungen zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung.
Mitarbeiterzahl: 68 000 (global)
Gegründet: 2015 (als eigenständiges Unternehmen, vorher Teil der Siemens AG)
Standort: Mitarbeiter in 70 Ländern beschäftigt, Rechtlicher Sitz in München, Hauptbüro in Erlangen, Deutschland
Ausgangssituation
Das Gesundheitswesen in Deutschland steht vor einem Paradigmenwechsel. Klassische Versorgungsmodelle und traditionelle IT-Infrastrukturen können den heutigen Anforderungen an Effizienz und Vernetzung nicht mehr gerecht werden. Der demografische Wandel, Fachkräftemangel und ein zunehmender Versorgungsbedarf erfordern neue Vernetzungsansätze zur Verbesserung der Effizienz und Qualität der Versorgung. Trotz erster Initiativen, wie der Telematikinfrastruktur, bleibt das Potenzial digitaler Plattformen jedoch weitgehend ungenutzt und viele Akteure agieren weiterhin isoliert.
Herausforderung
Bisherige Bemühungen zur Integration und Standardisierung der IT-Systeme und Datenflüsse zwischen den Akteuren scheiterten oft an der Komplexität der Thematik und einem uneinheitlichen Verständnis der digitalen Plattformen und deren Potenziale unter den Beteiligten. Die Teilung der Versorgungssektoren und die unzureichende Nutzung von Gesundheitsdaten führen zu Ineffizienzen und fehlendem übergreifendem Gesundheitsmanagement. Es fehlte bislang an Methoden für die Bewertung von Wertschöpfung digital vernetzter Versorgung aus Perspektive der Akteure anhand von Wertschöpfungsketten sowie Methoden zur Bewertung exemplarischer Versorgungsziele und Versorgungsszenarien aus Public-Health-Perspektive.
Lösung
Übergeordnetes Ziel der Studie war es, ein solches gemeinsames Verständnis zum produktiven Einsatz von digitalen Plattformen und Versorgungsangeboten zu fördern und durch Methodenentwicklung und Analysen sowie durch die Identifikation von Handlungsfeldern dazu beizutragen, digitale Vernetzungsplattformen im Gesundheitswesen weiter zu etablieren.
Vorgehensweise
- Entwicklung von Plattformtypologie und Klassifikationsmethode
Kernstück der Lösung war die Schaffung einer Plattformtypologie, die die unterschiedlichen Arten von Plattformen im Gesundheitssektor klar definiert.
- Ermittlung der Potenziale von Plattformen
Exemplarische Versorgungsszenarien, wie die Versorgung von chronisch Kranken und multimorbiden Patienten, wurden analysiert. Anhand dieser Szenarien wurde aufgezeigt, wie Plattformen durch die bessere Vernetzung von Leistungserbringern, Kostenträgern und Bürgern die Effizienz steigern können. Ein besonderes Augenmerk lag auf der sektorübergreifenden Zusammenarbeit, um Über- und Fehlversorgung zu minimieren.
- Identifikation von Handlungsfeldern
Die Handlungsempfehlungen der Studie lassen sich in sieben zentrale Bereiche zusammenfassen, die auf eine verbesserte Integration und Nutzung digitaler Plattformen im Gesundheitswesen abzielen: 0. Grundlagen (Versorgungs- und Plattformwettbewerb, Klassifikation und Typologie von Plattformen) 1. Versorgungszielbild 2. Organisatorisches Zielbild 3. Technisches Zielbild 4. Versorgungsangebote 5. Daten und Funktionen des Versorgungsmanagements 6. Ableitung von Modellen zur digitalen Reife der relevanten Akteure anhand von Zielbildern zum Versorgungsmanagement 7. Nahtstellen und Synergiepotenzial zwischen nationaler E-Health-Infrastruktur
Partizipatives Vorgehen in Workshops und Expertenrunden: Ein dreistufiges, delphi-ähnliches Verfahren wurde in Workshops mit Experten und Stakeholdern durchgeführt, um zentrale Themen und die gefundenen Ansätze mit Experten aus verschiedenen Bereichen (Plattformanbieter, Leistungserbringer, Krankenkassen) zu diskutieren und bewerten. Ziel war es, die Akzeptanz der Plattformtypen und die Bedingungen für eine erfolgreiche Integration in bestehende Systeme zu verstehen, validieren und weiterzuentwickeln.
Ergebnisse und Erfolgsfaktoren
Die Studie hat folgende Schlüsselergebnisse geliefert:
- Typologie von Plattformen: Entwicklungs- & Produktplattformen, Integrationsplattformen und Vernetzungsplattformen wurden als Basistypen identifiziert, die unterschiedliche Rollen in der Gesundheitsversorgung spielen und verschiedene Arten von Interaktionen zwischen Akteuren ermöglichen.
- Potenziale der Plattform-Ökosysteme: Ein detailliertes Modell wurde entwickelt, um die Beziehungen zwischen den verschiedenen Akteuren (Bürger, Leistungserbringer, Kostenträger) und deren Interaktionen innerhalb eines digitalen Plattformökosystems zu beschreiben. Entlang der Wertschöpfungsketten werden die Potenziale sichtbar.
- Wettbewerbsordnung: Die über die sieben Handlungsfelder skizzierte Wettbewerbsordnung orientiert sich an den Gesetzmäßigkeiten der Plattformökonomie. Kooperation, Regulierung und/oder Förderung können Formen der späteren Umsetzung sein.
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass durch die Einführung einer klaren Plattformtypologie ein gemeinsames Verständnis für die Rolle und das Potenzial digitaler Plattformen im Gesundheitswesen geschaffen werden kann. Dies erleichtert nicht nur die Kommunikation zwischen verschiedenen Akteuren, sondern unterstützt auch die Entscheidungsfindung hinsichtlich der Integration von Plattformlösungen. Die optimierte Vernetzung führte zu einer deutlichen Steigerung der Effizienz. Die Versorgungsszenarien zeigten, dass durch die Verbindung von Leistungserbringern, Kostenträgern und Patienten Ressourcen effizienter genutzt werden können, was zu einer erheblichen Produktivitätssteigerung führte. Zusätzlich wurde eine Reihe regulatorischer Handlungsempfehlungen entwickelt, um die Wettbewerbsordnung für Plattformen zu verbessern. Diese Empfehlungen zielen darauf ab, sowohl öffentliche als auch private Plattformen miteinander zu vernetzen, um die Effizienz des gesamten Systems zu steigern.
Zukunftsaussichten
Die Ergebnisse der Studie legen den Grundstein für künftige Projekte im Bereich digitaler Gesundheitsplattformen. Zukünftige Pilotprojekte sollen die entwickelte Typologie und die Handlungsempfehlungen in der Praxis testen und weiter verfeinern. Die Integration von Plattformlösungen in das Gesundheitssystem wird langfristig dazu beitragen, sowohl die Effizienz als auch die Qualität der Versorgung zu steigern.
Durch den kontinuierlichen Einsatz von Plattformen wird es möglich sein, den wachsenden Herausforderungen des Gesundheitssystems besser zu begegnen. Die Vernetzung von digitalen und analogen Versorgungsleistungen bietet großes Potenzial, um die steigenden demografischen und technologischen Anforderungen der nächsten Jahrzehnte zu bewältigen.
Welche Herausforderung möchten Sie meistern?
Digitale Vernetzungsplattform sind in der Lage, eine Akteure, Angebote und Prozesse zu vernetzen und dabei auch Wertschöpfungsketten im Gesundheitswesen sinnvoll zu integrieren und nachhaltige Potenziale in der Versorgung zu heben. Eine strategische Betrachtung der gesamten Wettbewerbsordnung ist dabei entscheidend. _fbeta unterstützt Sie dabei, die richtigen Weichen zu stellen und praxisorientierte Lösungen zu entwickeln, die alle relevanten Akteure einbeziehen.
Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, tragfähige Strukturen für die Gesundheitsversorgung von morgen zu schaffen.