Ausgangssituation: Die gesetzlichen Rahmenbedingungen des deutschen Gesundheitssystems eröffnen seit Inkrafttreten des „Digitale Versorgung Gesetz“ (DVG) neue Erstattungsmöglichkeiten für innovative Gesundheitslösungen; Patienten haben nun Anspruch auf Versorgung mit digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA) und deren Erstattung im Kontext der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Mehr als 30 DiGA sind bereits „beschleunigt“ über den DiGA-Fast-Track in das DiGA-Verzeichnis des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und damit in die Regelversorgung der GKV gelangt. Deutschland übernimmt damit auf europäischer und internationaler Ebene eine Vorreiterrolle bei der Errichtung von innovationsförderlichen Bedingungen, die neue Geschäftsmodellen für Start‐ups und etablierte Unternehmen gleichermaßen ermöglicht. Dennoch stellen die neuartige Regulierung und vorherrschende Komplexität des deutschen Gesundheitssystems die Akteure vor einige Herausforderung beim Marktzugang. 

Ziel dieses Projekts war es daher, gemeinsam mit dem Canadian Technology Accelerators | Accélerateurs technologiques canadiens (CTA) eine Digital-Health-Kohorte kanadischer Unternehmen auszuwählen, deren Produkt und Wertversprechen für den deutschen Markt in besonderem Maße geeignet sind. Die qualifizierten Kandidaten wurden mit dem Ziel unterstützt, ihr Produkt bestmöglich auf die Bedürfnisse des deutschen Gesundheitssystems auszurichten und sie auf einen erfolgreichen Marktzugang vorzubereiten (Fokus DiGA Fast-Track).  

Und so sind wir vorgegangen: 

1. Rekrutierung & Kohortenauswahl: Zur Auswahl der Kohorte wurde ein geeigneten Verfahrens mit objektiven Bewertungskriterien definiert, anhand dessen das Assessment und die Auswahl der Kandidaten bzw. ihrer Produkte erfolgte.  

2. Onboarding-Woche: In Master Classes wurden die Strukturen bzw. relevanten Aspekte des deutschen Gesundheitssystems vermittelt und gemeinsam erarbeitet (Fokus Voraussetzungen und Abläufe des DiGA-Fast-Tracks bzw. relevanter Vergütungsmöglichkeiten). 

3. Bedarfsanalyse: Für jedes Unternehmen erfolgte eine individuelle Analyse der Bedarfe für den geplanten Markzugang. Darüber hinaus erhielten die Unternehmen ihrem Produkt entsprechend indikationsspezifische Informationen über Behandlungswege und Versorgungsstandards. 

4. Mentor‐Mentee-Matching: Alle Kandidaten erhielten einen geeigneten Mentor, der die fachliche Begleitung über den Zeitraum des Programmes übernimmt. 

5. Pitch: Individuelles Coaching und fachliche Unterstützung bei der Erstellung von Produkt- und Vorhabenspräsentation (z.B. für Investoren).