lebenDIG

 

lebenDIG mitgestalten oder mehr erfahren?
Kontaktieren Sie uns!

Digitale Nachsorge neu gedacht – lebenDIG

Mit lebenDIG entsteht eine hybride Versorgung durch eine App-gestützte Lösung für die strukturierte, indikationsspezifische Nachsorge am Beispiel der akuten Lungenembolie

Das Verbundprojekt lebenDIG: Ein Förderprojekt im Kontext  des Innovationswettbewerbs „Gesünder.IN.NRW“ im Rahmen der europäischen Regionalförderung (EFRE/JTF-Programm NRW

Projektstart: 15.12.2024 | Projektdauer: 2 Jahre

Warum wir Nachsorge nach Lungenembolie neu denken müssen

Die akute Lungenembolie (LE) ist eine ernstzunehmende und potenziell lebensbedrohliche Erkrankung. In Deutschland erkranken jährlich zwischen 39 und 115 von 100.000 Menschen neu daran. Doch selbst nach erfolgreicher Akutbehandlung sind viele Patientinnen und Patienten weiterhin belastet:

  • Über 50 % berichten von anhaltenden Leistungseinschränkungen – selbst ohne messbare körperliche Befunde.
  • Rund 2,3 % entwickeln eine chronische Form der Erkrankung.

Die Lücke in der Nachsorge

Die Leitlinie empfiehlt eine strukturierte Nachsorge etwa 3 bis 6 Monate nach dem Ereignis. Ziel ist es, Warnsignale wie erneute Embolien, Blutungen oder eine eingeschränkte körperliche Belastbarkeit frühzeitig zu erkennen. In der Praxis ist das jedoch schwierig:

  • Unspezifische Symptome erschweren die Einordnung
  • Keine objektive Definition für Leistungsminderung vorhanden
  • Unklarheit, welche Parameter wie und wann erfasst werden sollen, um ein realistisches Bild vom Gesundheitszustand zu erhalten.

Hinzu kommt: Eine engmaschige medizinische Begleitung lässt sich flächendeckend kaum realisieren – es fehlt an Zeit, Personal und geeigneten Instrumenten. Das Ergebnis: Die Nachsorge ist oft unstrukturiert und bleibt hinter dem tatsächlichen Bedarf zurück.

lebenDIG – digitale Nachsorge neu gedacht

Das Projekt lebenDIG setzt genau hier an. Digitale Tools, kombiniert mit indikationsspezifischen Nachsorgekonzepten, können die Versorgung ressourcenschonend, datenbasiert und bedarfsgerecht unterstützen.

Unser Ziel: Die Qualität der Nachsorge nach Lungenembolie nicht nur sichern – sondern spürbar verbessern.

Projektkonsortium

Ansprechpartner: Christian Flottmann
Rolle im Projekt: Softwareentwicklung

Über novadocs

novadocs GmbH – Technologischer Partner für digitale Gesundheitslösungen

Die novadocs GmbH, gegründet 2022 in Bad Oeynhausen, ist ein innovatives Unternehmen, das sich auf die Digitalisierung medizinischer Prozesse spezialisiert hat. Mit ihrer Expertise in der Entwicklung medizinischer Softwareprodukte tragen sie maßgeblich zur technischen Umsetzung von lebenDIG bei. Im Projekt verantwortet novadocs die Entwicklung der digitalen Anwendungen für Betroffene und medizinisches Fachpersonal. Dazu gehören eine App zur kontinuierlichen Erfassung von Vitalparametern und Gesundheitsstatus sowie eine professionelle Anwendung für medizinisches Personal zur multimodalen Analyse und objektiveren Einschätzung der Leistungsfähigkeit von Betroffenen bei Nachsorgeterminen.

Ansprechpartner: Dr. med. Daniel Dumitrescu
Rolle im Projekt: Medizinische Validierung, Erprobung

Über HDZ – Universitätsklinik der Ruhr-Universität Bochum

Das Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW) in Bad Oeynhausen ist bundesweit eine der führenden Kliniken für Herz-, Kreislauf- und Diabeteserkrankungen und bietet alle modernen Verfahren zur Diagnostik und Therapie der Lungenembolie. Das angegliederte Institut für angewandte Telemedizin (IFAT) widmet sich der Fernüberwachung und telemedizinischen Betreuung von Patienten mit chronischen kardiovaskulären Erkrankungen.

Im Projekt lebenDIG bringt das HDZ NRW seine medizinische Expertise zur evidenzbasierten Entwicklung der digitalen Lungenembolienachsorge ein und evaluiert die entwickelten digitalen Nachsorgekonzepte auf ihre medizinische Validität und Praxistauglichkeit.

Ansprechpartnerin: Hannah Schick
Rolle im Projekt: Projektmanagement, Geschäftsmodellentwicklung

Über _fbeta GmbH

Die _fbeta GmbH ist ein Beratungsunternehmen mit Fokus auf Digitalisierung und Transformation im Gesundheitswesen. Sie bietet ganzheitliche Begleitung von der Produktidee über Strategieentwicklung bis hin zur Integration in die Regelversorgung. In lebenDIG übernimmt _fbeta die Projektleitung und bringt ihre Expertise in der Entwicklung integrierter hybrider Versorgungsmodelle ein. Sie koordinieren die Zusammenarbeit der Projektpartner, entwickeln nachhaltige Geschäftsmodelle für die digitale Nachsorge und sorgen dafür, dass die Lösungen sowohl den Bedürfnissen der Patient:innen als auch den Anforderungen des Gesundheitssystems gerecht werden.

Das Projekt wird im Zusammenhang des Innovationswettbewerbs „Gesünder.IN.NRW“ im Rahmen der europäischen Regionalförderung (EFRE/JTF-Programm NRW 2021-2027) kofinanziert.

Unsere Ziele

Vorgehensweise im Projekt.
Systematisch geplant, agil umgesetzt

lebenDIG ist ein Förderprojekt mit einem klar strukturierten Projektplan, der sich in sechs aufeinander abgestimmte Arbeitspakete (AP) gliedert. Diese bilden das organisatorische und inhaltliche Rückgrat des Projekts:

  • AP 1 – Projektmanagement & Öffentlichkeitsarbeit: Koordination, Kommunikation und Sichtbarkeit (laufend)
  • AP 2 – Anforderungsanalyse & medizinische Validierung: Definition der Bedarfe aus ärztlicher und patientenzentrierter Perspektive (Monat 1-6)
  • AP 3 – Technische & inhaltliche Spezifizierung: Übersetzung der Anforderungen in funktionale und technische Konzepte (Monat 7-9)
  • AP 4 – Softwareentwicklung: Umsetzung der Patienten-App und professionelle Fachanwendung (Monat 10-24)
  • AP 5 – Erprobung & Weiterentwicklung: Test in realen Nutzungskontexten mit iterativer Optimierung (Monat 13-24)
  • AP 6 – Geschäftsmodellentwicklung: Entwicklung nachhaltiger Konzepte für Finanzierung, Betrieb und Integration (laufend)

Während die ersten Phasen klassisch projektbasiert umgesetzt werden, setzt lebenDIG in der zweiten Projektphase – insbesondere in AP 4 und AP 5 – bewusst auf agile Methoden. So stellen wir sicher, dass das finale Produkt medizinisch nützlich, anwenderfreundlich, im klinischen Alltag einsetzbar, technisch interoperabel und wirtschaftlich tragfähig ist. Unser Ziel ist kein Prototyp, sondern eine nachhaltige digitale Lösung, die über das Projekt hinaus wirkt.

Dazu bedienen wir uns eines methodisch breit aufgestellten Mixed-Method-Ansatzes, um je nach Fragestellung passende Verfahren einzusetzen. Zum Instrumentenkasten gehören u. a.:

  • Literatur- und Marktrecherchen
  • Nutzergruppenanalysen & Kontextanalysen
  • Semi-strukturierte Interviews & standardisierte Fragebögen
  • Interne Fachworkshops & externe Expert:innen-Workshops
  • Agile Softwareentwicklung mit iterativen Feedback-Loops
  • Evaluation durch Fachfeedback via Web, Social Media & Kongresse
  • Systematische Modellierung tragfähiger Geschäftsmodelle

lebenDIG verbindet damit strukturierte Entwicklungsarbeit mit nutzerzentrierter Gestaltung und wissenschaftlich fundierter Evaluation – für eine digitale Nachsorge, die wirkt.

Wichtige Arbeitsergebnisse

Workshop 1
Fachliche Spezifikation und Potenziale

Wie gelingt eine patientenzentrierte, hybride Nachsorge nach akuter Lungenembolie?


Workshop 2
Rahmenbedingungen im Markt

Analyse von Markt und Vergütungsoptionen für eine hybride Nachsorge


Workshop 3
Produktdefinition

Entwicklung einer App-gestützten Begleitung im Alltag nach einer akuten Lungenembolie


Das Projekt lebenDIG wird im Rahmen des Innovationswettbewerbs „Gesünder.IN.NRW“ gefördert, einer Maßnahme des EFRE/JTF-Programms NRW 2021–2027. Dieser Wettbewerb zielt darauf ab, innovative Lösungen in den Bereichen Medizin, Medizintechnik, Lebenswissenschaften, Ernährungswissenschaften und Pharmazie zu fördern. Ein besonderer Fokus liegt auf der Integration von Digitalisierung und Biotechnologie, um eine moderne, klima-, umwelt- und ressourcenschonende Gesundheitsversorgung in Nordrhein-Westfalen zu unterstützen.

Wir danken dem Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen sowie der Innovationsförderagentur NRW (IN.NRW) und dem Projektträger Jülich (PtJ) herzlich für die Unterstützung und das Vertrauen in unser Projekt. Die Förderung ermöglicht es uns, neue Wege in der digitalen Nachsorge nach akuter Lungenembolie zu beschreiten und einen Beitrag zu einer zukunftsfähigen Gesundheitsversorgung zu leisten.