Gemeinsam stark: Integrierte Versorgung 5.0 als regionales Erfolgsmodell
In einer Zeit, in der das deutsche Gesundheitssystem vor einer beispiellosen Krise steht, geprägt durch demographischen Wandel, Fachkräftemangel und steigende Ausgaben bei sinkenden Einzahlungen, erscheint die Integrierte Versorgung als rettender Anker – wiedermal.
In der aktuellen beta_keynote stellt Karsten Knöppler das Konzept der Integrierten Versorgung 5.0 vor.
Unser Gesundheitssystem gleicht einem Hausbau ohne Architekten: Viele Akteure leisten ihren Beitrag, doch eine übergeordnete Planung fehlt. Besonders für chronisch Kranke bedeutet das eine Vielzahl an Einzelleistungen – ohne klare Koordination. Die Keynote nimmt genau dieses Problem in den Blick: Wie kann eine wirklich integrierte Versorgung entstehen, die sektorübergreifend, digital gestützt und nachhaltig ist?
Warum wir ein neues Fundament brauchen
Gleich zu Beginn des Vortrags wird deutlich: Die bestehenden Strukturen erschweren eine nahtlose Patientenversorgung. Hausärzte könnten als zentrale Koordinatoren agieren, doch ihnen fehlen die richtigen Werkzeuge – sei es eine funktionale elektronische Patientenakte oder finanzielle Anreize für eine echte Versorgungssteuerung.
Digitale Werkzeuge als Schlüssel zum Umbau
Die digitale Transformation bietet Chancen, Versorgung neu zu denken. Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA), Telemedizin und Routinedatenanalyse ermöglichen eine koordinierte Betreuung, die den Patienten nicht nur in der Arztpraxis, sondern im Alltag begleitet. Doch das allein reicht nicht – entscheidend ist, dass diese Innovationen nachhaltig in die Versorgungsrealität integriert werden.
Neues Denken: Versorgung nachhaltig gestalten
Der Vortrags zeigt, wie digitale Konzepte nicht nur Prozesse verbessern, sondern auch neue Therapieansätze ermöglichen. Was wäre, wenn eine Stunde Bewegung bei einer leichten Depression genauso wirksam ist wie eine klassische Therapie – aber nachhaltiger, günstiger und mit positiven Nebeneffekten? Diese Art der integrierten Versorgung 5.0 denkt Nachhaltigkeit weiter: nicht nur ökologisch, sondern auch in der Versorgungslogik.
Kooperation als Schlüssel zur Umsetzung
Eine solche Transformation kann nur gelingen, wenn alle Beteiligten zusammenarbeiten. Eine gemeinsame digitale Infrastruktur auf regionaler Ebene, eine Allianz auf Bundeslandebene und neue Wege der Zusammenarbeit sind nötig, um ein effizientes, digitales und patientenzentriertes Versorgungssystem zu schaffen.
